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Jiu Jitsu

 

Jiu-Jitsu / Ju Jitsu ist ein japanisches Selbstverteidigungssystem, welches in früherer Zeit die gebräuchlichen Kampftechniken der Samurai ergänzte, falls sie keine Waffe zu Hand hatten.

 

Jiu Jitsu / Ju Jitsu heißt „nachgiebige Kriegskunst“, auch bekannt unter dem Namen „sanfte Kunst“

 

Jiu / Ju     bedeutet sanft, nachgiebig, bereitwillig, ausweichen

 

Jitsu         heißt Kunst, Kampfkunst, Kriegstechnik, Kunstgriff.

 

Zusammenfassend besagt dieses, dass man den Angriff des Gegners durch schnelles ausweichen und durch Einsatz einer Technik zunutze macht, um diesen zu überwältigen, und zu kontrollieren.

 

Im Jiu-Jitsu Training werden Griffe und Techniken zur Selbstverteidigung geübt: 
 
  • Hebeltechniken: Techniken, die ausschließlich an Gelenken, der Hand, Ellbogen, Finger, Knie, Fuß durchgeführte werden.
  • Atemitechniken: alle Schlag und Tritttechniken
  • Würgetechniken: Druck auf den Hals, oder Teile des Halses (Kehlkopf, Luftröhre, Halsschlagader, Halswirbelsäule.
  • Wurftechniken: der Gegner wird durch ziehen, drücken, ausheben in die Bodenlage gebracht.
  • Festlege/Haltetechniken: der Gegner wird eine gewisse Zeit festgehalten
  • Transporttechniken: den Gegner über eine kurze Distanz abführen.
  • Stock und Messer: Techniken, bei denen zuerst gelernt wird mit Stock und Messer zu arbeiten, um Rückschlüsse auf die Verteidigung gegen diese Waffen  ziehen zu können.
 
Die Gewaltbereitschaft steigt, auch schon bei Kindern und Jugendlichen, von Jahr zu Jahr an. Die Angriffe werden immer gefährlicher, brutaler und rücksichtsloser. Um sich selbst oder andere zu schützen bieten wir Ihnen die Kampfkunst Jiu Jitsu (Selbstverteidigung) ab einem Alter von ca. 6 Jahren an. Diese Kampfkunst ist bis ins hohe Alter erlernbar.
 
Die Ausbildung umfasst unter anderem:
  • Techniken wie oben beschrieben, zur Abwehr von Angriffen
  • angemessenes Verhalten in Gefahrensituationen
  • richtiges Einschätzen von Gefahrensituationen
  • Koordinative Fähigkeiten
  • Ausdauer (Kondition)
 

 
 
 Geschichte / Ursprung des Jiu Jitsu:
 
Den Ursprung für die meisten Budo-Sportarten vermutet man in der Verbindung mit der über 3000 Jahre alten indischen Massagekunst, in der schon über 100 schmerz- und lebensempfindlichen Stellen am menschlichen Körper bekannt waren. Genau Herkunft und historischen Ursprung des Jiu Jitsu ist heute nicht mehr nachvollziehbar.
 
Was man mit Sicherheit sagen kann, ist die Tatsache das einige Jiu Jitsu Ryu chinesische Wurzeln haben. Im Zuge des Kulturaustausches ist der Vorläufer des Jiu Jitsu durch Händler und Mönche nach Japan gekommen. Die gegenwärtige Perfektion des Jiu Jitsu ist fast ausschließlich japanischen Bemühungen zu verdanken.
 
Es war ein Ausbildungsbestandteil der verschiedenen Bujutsu Schulen (Ryu), der japanischen Ritter (Bushi), die neben den waffenlosen Techniken auch Waffentechniken (Schwert, Speer, Messer usw.) lehrten. Jiu Jitsu wurde als kombinierten Kampfsystem mit und ohne Waffen gelehrt. Der Kampf ohne Wafffen war früher eher selten.
 
Der eigentlíche Begriff des "Jiu-Jitsu" entstand erst im 18. Jahrhundert. Ursprünglich war Jiu Jitsu unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt Yaware, Aiki Jitsu, Takeuchi, Kempo, Daito ryu (Gelenkhebeltechniken), Tenshin shinyo ryu (Schlag und Festlegetechniken), Kito ryu (Wurftechniken), Hakko ryu, um nur einige zu nennen. Die älteste der Schulen soll die von General Shinra Saburo im 12 Jahrhundert gegründete Daito ryu Riki Ju Jutsu sein.
 
Die Techniken der einzelnen Schulen wurden in Schriftrollen festgehalten. Diese blieben innerhalb der Schulen und waren  nur dem jeweiligen Oberhaupt zugänglich.
 
Die Meiji-Periode (1868) führte zum Niedergang des Rittertums in Japan. Dies ging auch mit der Vernachlässigung des alten Brauchtum einher und so gerieten auch die alten Kriegskünste wie so oft in Vergessenheit. Mit der Modernisierung des Kriegshandwerkes, der Einführung von Schusswaffen usw. kam es ebenfalls zu gewaltigen Einschränkungen im Bereich der Kriegskünste, dadurch gingen viele Stile für immer verloren. 1871 wurde den Japanischen Rittern letztlich sogar das Recht zum tragen eines Schwertes aberkannt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde es wieder als traditionelles Gut in die japanische Kultur einbezogen, wobei oftmals der kriegerische, also kampfrelevante Aspekt durch den sportlichen und/oder geistigen ersetzt wurde.
 


Der Deutsche Hofrat Dr. Erwin Otto Eduard von Baelz 1849 - 1913, welcher als Dozent der Medizin an der Universität in Tokio beschäftigt war, bekam den Auftrag eine Form der Körperertüchtigung für die japanischen Studenten zu entwickeln. Hofrat Dr. Baelz nahm zu dieser Zeit selbst Unterricht bei Sakakibara Kenkichi von der Jiki Shinkage Ryu (1580 - Bujutsu Schule die sich aus der Kashima Shinto Ryu entwickelte) und empfand die erlernten Techniken für besonders geeignet als Körperertüchtigung.  Dr. Baelz motivierte seine ihm unterstellten Studenten nun, nach ähnlichen Kampfstilen Ausschau zu halten und bei den jeweiligen Lehrern in die Lehre zu gehen. Unter den Studenten von Hofrat Dr. Baelz befand sich u.a. ein junger Mann namens Jigoro Kano (geb. 1860, Student für Humanwissenschaften). Dr. Baelz konnte Jigoro Kano so für sein Vorhaben faszinieren, dass dieser 1882 eine kleine Übungsstätte (Dojo) mit nur 12 Matten eröffnete. Mit insgesamt neun seiner Schüler leitete Jigoro Kano im Jahre 1884 den Weltweiten Siegeszug der japanischen Kampfsportarten ein. Ein weiterer Schüler von Sakakibara war der spätere Aikido Begründer Morihei Ueshiba.


JIGORO KANO (Abkömmling einer Samuraifamilie) entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts das zur olympischen Disziplin gewordene JUDO. Ursprünglich nannte Kano sein System – Kodokan Jiu-Jitsu. Er setzte es vor allem aus den Jiu-Jitsu Schulen Yanagi Ryu, Jikishinkage Ryu, Tenkami Ryu, Tenshin Shinyo Ryu, Kito Ryu zusammen. 1882 gab es viele Kämpferische Auseinandersetzungen zwischen den zahllosen Jiu-Jitsu Schulen. Gerade das als akademisch verschriene Judo war oft in solche Kämpfe verwickelt. Um den ewigen Bandenkriegen ein Ende zu bereiten, ordnete man 1886 einen Entscheidungskampf zwischen den Schulen an, aus der das Kodokan Jiu-Jitsu als klarer Sieger hervorging. Das Kodokan Jiu-Jitsu beschränkte sich nicht nur auf Hebel oder Würfe, wie es gern durch heute praktizierende Judokas publiziert wird, sondern es kamen Schlag- und Tritttechniken darin ebenso vor wie Kopf-, Ellbogen- und Kniestöße. Mit dem Combat Judo steht dem Kodokan in Tokio noch heute eine Variante mit einem sorgfältig gehüteten Repertoire an speziellen Selbstverteidigungstechniken zur Verfügung. Zu Jigoro Kanos Zeiten war das Combat Judo sein GOSHIN JITSU, in das er Schläge mit den Gliedmassen (Atemi Waza) einbaute. Was viele nicht wissen ist die Tatsache, dass Jigoro Kano ein großer Förderer war – so unterstützte er u.a. Gichin Funakoshi, Chojun Miyagi und Morihei Ueshiba bei der Verwirklichung ihrer Träume. Traditionelle Werte haben im heutigen Judo keinen Platz mehr und finden kaum noch Beachtung. Ob Jigoro Kano mit der Entwicklung seiner Selbstverteidigungsmethode, hin zum Wettkampfsport zufrieden wäre, lässt sich heute leider schlecht sagen. Einzig in Katas (Formen) wie der Goshin Jitsu No Kata blieben einige Techniken erhalten, die heute aber eben auch mehr Interpretiert als gekonnt werden.

MORIHEI UESHIBA schuf sein AIKIDO aus dem Studium des Kodokan Jiu-Jitsu, Yanagi Ryu, Yagyu Ryu, Jiki Shinkage Ryu und Daito Ryu Aiki Ju-Jutsu (1888). Aikido besteht heute in der Hauptsache aus schmerzhaften Griffen und Hebeln mit anschließendem Wurf, ggf. mit Festlegetechnik. Im Aiki Jutsu finden sich heute noch Würgetechniken und in manchen Aikijitsu Stilen sogar noch Schläge und Tritte. Morihei Ueshiba entfernte sich mit zunehmenden Alter immer weiter weg vom eigentlich Jujitsu Kempo Sinn und Zweck, sprich, weg von der Selbstverteidigung, hin zur Philosophie, der Verschmelzung des Taoismus, Shintoismus und Zen Buddhismus. Sein Aikido ist durch seine eigenen Vorstellungen von Spiritueller und Körperlicher Harmonie gekennzeichnet. Im Aikido gibt es keinen Wettkampf, die Beschäftigung mit der Selbstverteidigung ist zu meist zweit- bzw. letztrangig. Auch das Aikido hat sich inzwischen in verschieden Stilrichtungen gespalten – dazu zählt das Tenshin Aikido (Berühmtester Vertreter ist Steven Seagal), Shinshin Toitsu, Takemusu Aiki (auch Iwama Stil genannt) und die Tendo Ryu.

Die meisten uns bekannten Stilrichtungen des KARATE haben ihre Wurzeln ebenfalls im Jujitsu. Von den bekannteren Stilrichtungen sind hier vor allem das Wado Ryu und das Karate Jutsu zu nennen. Wado Ryu Gründer Hironori Otsuka war ein Meister des Yoshin Ryu Jiu-Jitsu Kempo und Karate Jutsu Begründer Gichin Funakoshi (war ein Shorin Ryu Schüler). Die Techniken des ursprünglichen "KARATE" glichen dem Jujitsu also lange Zeit.


Dieser Tradition folgend ist unser Dojo Mitglied in der

Seishin Ryu Jitsu Akademie.

Deren Werte und Ausbildung sich auf den traditionellen Kampfkünsten des Jiu Jitsu, Karate und Judo aufbaut, und die es sich zur Aufgabe gemacht hat, diese wieder als ein System dem "Seishin Ryu Jitsu" zu vereinen.

Interessenten aus anderen Dojos, Kampfkunstschulen, Vereinen geben wir gerne bei einem persönlichen Gespräch Auskunft.

www.seishin-ryu-jitsu-akademie.com


 
 
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